Solidaritätstransparente, Farbattacken auf Parteibüros, Demonstrationen, Blockaden von Rüstungsfirmen – alle auf die Straßen!!! denn Rojava heißt Widerstand und Widerstand heißt Leben! – Berxwedan jiyan e! Schockiert und wütend über den Mord von Halim Dener am 30.06.1994, malte ein junger Sprayer vor 23 Jahren ein Graffiti auf den Rollladen vom Infoladen „Anschlag“ an der Heeperstr. 132 im Gebäude des AJZ (Arbeiter*innenjugendzentrum) Bielefeld.
Halim Dener war 16 Jahre alt als er in Hannover Plakate mit dem Symbol der ERNK (Nationale Befreiungsfront Kurdistans) aufhängte. Ihn traf der tödliche Schuss eines Polizisten in den Rücken.
Jetzt soll das Graffiti entfernt werden, weil das Symbol der ERKN zu sehen ist.
„Das Bild ist auch ein Gruß an unsere kurdischen Freund*innen, die von der Repression des deutschen Staates häufig heftiger getroffen werden als wir.“
Halim Deners Schicksal reiht sich ein in eine Kurdische Geschichte, die sich mit dem Angriff der Türkei auf den Kanton Afrin in Rojava stark zuspitzt. Erdogan strebt durch seinen Kampf gegen kurdische Arbeiterparteien nicht nur an, das kurdische Volk auszulöschen, sondern setzt auch ein Zeichen gegen alle demokratischen Entwicklungen weltweit.
Hervorzuheben ist, dass im Norden Syriens selbstverwaltete Gebiete entstehen, die unabhängig von Nationen und basisdemokratisch strukturiert sind. Frauen haben eine Bewegung geschaffen, die Rojava zu einem Symbol der Geschlechterbefreiung macht.
Selbst erklären sie:
„Als Frauen aus Afrin rufen wir die Frauen aus aller Welt dazu auf, Teil unseres Widerstandes zu werden und Afrin und somit die Menschenrechte zu verteidigen! 6 Jahre lang haben Frauen aus Afrin und Rojava gegen den Islamischen Staat Widerstand geleistet. Zur gleichen Zeit haben wir eine führende Rolle im Aufbau demokratischer Strukturen und Selbstverwaltung gespielt.[…] Zehntausende Frauen haben sich bewaffnet für ihr Land, ihr Leben und ihre Zukunft in Afrin. Der Widerstand der Frauenverteidigungseinheit YPJ, welcher sich unter dem Schirm der Frauenbewegung Rojavas „Kongreya Star“ organisiert hat, ist Teil des globalen Frauenkampfs gegen jede Unterdrückung, Feminizid und Faschismus.“
Seit Anfang 2018 greifen türkische Gruppen das kurdische Schutzgebiet in Afrin an.
Die USA und Deutschland sind zwei der größten Waffenexporteure an die Türkei. Auch Gelder, die zur Demokratisierung unterstützend eingesetzt werden sollen fließen von Deutschland wieder in die Türkei. Die Zusammenarbeit im Kampf gegen den IS ist bereits vergessen. Der Verdacht liegt nahe, dass dies durch die außenpolitische Zusammenarbeit bzw. Abhängigkeit mit der AKP, besonders im Zusammenhang mit dem dreckigen Flüchtlingsdeal, motiviert ist.
Geflüchtete werden daran gehindert nach Europa zu kommen und im Nordsyrienkrieg schaut Europa tatenlos zu. Wieder einmal sind wirtschaftliche Interessen größer als humanitäre.
Im Februar wendete sich Deutschland mit verschärften Verboten gegen Gruppierungen, denen Nähe zur PKK nachgesagt wird (YPG/YPJ/CDK).
Protesten und Solidaritätsbekundungen werd mit Repression begegnet.
Das Meuchefitz wurde nachdem sie ein Plakat für die YPG YPJ raushängten und sich offen für eine Unterstützung aussprachen von Hunderschaften der Polizei umstellt.
Aber wir lassen uns nicht klein kriegen und der Widerstand muss weitergehen!
Gemeinsam jetzt, heute und bis die Angriffe aufhören! Lasst uns auf die Straße gehen, Solidarität sichtbar machen und den faschistischen, rassistischen und patriarchalen Entwicklungen keinen Raum lassen!
Keine Kriminalisierung des kurdischen Widerstandes, der YPJ & YPG!
Unterstützt demokratische Entwicklungen und Selbstbestimmung, wie in Rojava und weltweit!
Halim Dener ist nicht vergessen!